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Cool Fridge, FELFEL arbeitet mit lokalen Produzenten

BELLEVUE NZZ: Cool Fridge, FELFEL arbeitet mit lokalen Produzenten

Arbeitnehmer, die nicht über den Luxus einer (guten) hauseigenen Kantine verfügen, können immerhin darauf hoffen, dass ihnen vom Arbeitgeber (gute) Alternativen zur Zwischenverpflegung angeboten werden.

Viele Leute dürften ziemlich viel über mich und mein Leben wissen, Algo­rithmen sei Dank. Doch welches Musikgenre ich präferiere, wo mich meine Joggingrunden jeweils hinführen und wie viele Folgen meiner Lieblingsserie ich imstande bin, ohne Unterbruch zu schauen, all das sind Dinge, die ich jetzt nicht unbedingt als top secret einstufen würde. Aber natürlich wird hier jeder und jede für sich selbst diese Grenze anders ziehen.

Auch dass der Kühlschrank, der in der Cafeteria an meinem Arbeitsplatz steht, weiss, wie viele Kalorien ich täglich zu mir nehmen sollte, damit ich mein Wunschgewicht erreiche, kratzt mich wenig. Wichtiger für mich ist, dass dessen Inhalt schmeckt. Und das tut er. FELFEL, Gewinner in der Kategorie «Emerging Entre­preneur» an der 20. Verleihung Entrepreneur of the Year von EY vor zwei Wochen (siehe Bild oben), hat ein gutes Näschen beim Aufspüren von Herstellern.

Dem Bereich Food-Scouting bei der Zürcher Firma steht Daniela Steiner vor, die das Startup gemeinsam mit ihrem Mann Emanuel führt. Dank ihr muss ich den Arbeitsplatz nicht verlassen, um in den Genuss zu kommen von Couscous-Salat des «Palestine Grill» an der Langstrasse, von Suppen-Pots nach dem Rezept von Nusa Kitchen aus London oder von währschaften Bündner Spezialitäten, hinter denen das Besitzerpaar des Valser Bergrestaurants Ganni steht. (Falls Sie nun mit dem Gedanken spielen sollten, sich selbst so einen Schrank in die Küche zu holen: Das können nur Firmen ab einer Grösse von 50 Mitarbeitenden.)

So, genug geschrieben, Essenszeit. Doch wie mir mein Online-Konto «MyFelfel» anzeigt, hat sich bereits ein «Kollege» aus der Redaktion den mediterranen Ravioli-Salat mit Taleggio, getrockneten Tomaten und Oliven geschnappt. Dann gehe ich jetzt halt ins «Mandarino» am Stadelhofen, das ebenfalls schmackhafte italienische Gerichte im Angebot hat, apulische, um genau zu sein. Auch das darf ruhig jeder wissen. Denn natürlich führt mich meine tägliche Jagd nach leckeren Kalorien nicht jeden Tag in den dritten Stock.


Publiziert von Oliver Schmucki, 11.2018 in der Bellevue NZZ.